Tulça Sezer, Bea Truß, Fabienne Wiedenhöft

„Our world is in flux, existing structures are falling away to make room for new possibilities. Transactions no longer have to be overseen by a central power - technology has provided a system where people can vouch for people.“

Im digitalen Zeitalter ist es nicht verwunder­lich, dass auch die Fashionindustrie mithalten möchte. Und dies braucht sie nicht nur zu versuchen, dies kann sie ausgezeichnet.  

Es gibt Filter die uns vergolden und verjüngen, uns wie Tiere oder eine ganz andere Person aussehen lassen. Nichts ist mehr unmöglich. Und es gibt fiktive, komplett digital gestaltete Personen, die ihren Alltag auf Instagram und Co mit uns teilen. Aber die wichtigste Frage von allem - Wie kleiden sich diese Influencer?

Von bekannten Marken wie Off-White und Calvin Klein bis zu custom ­designs, die Möglich­keiten sind ­grenzenlos, im wahrsten Sinne des Wortes. Große Mode­häuser beginnen ihre Kampagnen mit ­digitalen Modellen zu bespielen.

Nicht nur diese digitalen Influencer und Models können über eine nicht physische, grenzen­lose Kleider­auswahl verfügen, auch du und ich können uns in digitaler Mode ­kleiden. Erst kürzlich wurde „iridescence“, das erste ­ausschließlich digital ­existierende Haute Couture Kleidungs­­stück, in New York bei dem „Ethereal Summit“ (Blockchain & Ethereum conference) versteigert und das für ganze 9500 Dollar. Du kannst es nicht anfassen und nicht im realen Leben tragen. Damit haben die Designer von „The Fabricant“ einen neuen Maßstab gesetzt.

Das so genannte „digital fashion house“ ­spezialisiert sich auf foto­realistische 3D fashion und animation. Sie wollen die Modeindustrie mit digitalen Fashion Editorials und Kollektionen zu einem neuen Level der komplett dinglosen Kleidung bringen.

„Always digital never physical.“ lautet das Motto von „The Fabricant“ aus Amsterdam. Über das Projekt „iridescence“ schreiben sie selber auf Instagram:

 „A new cult is rising. Our bodies are becoming fluid, our money decentralized, new powers are being formed. Slowly we are going into a non-dual operating system. Intrinsic new patterns are being formed by systems that are closer to our nature by evolving rather than being controlled by a central power. This outfit provides a look into the future.“

„What can a body be when it is freed from physical restraints? What does identity mean when there are endless bits and bytes to express it?“

„We look for a connection in technology. It is our new religion.“

Mit Hilfe von ‚motion capture’, ‚body ­scanning’ und 3D Animations Software werden hyperreale Outfits maßgerecht auf unseren eigenen Körper geschneidert.

The Fabricant stellt auf ihrer Website ­mehrere digitale Outfits aus ihren Kollektionen zum download zur ­Verfügung. Auch in der Mode gibt es jetzt keine physikalischen Grenzen mehr.