Magnus Terhorst

Das Judentum ist in Deutschland keine Religion, der neutral gegenübergestanden wird. Unsere Geschichte hat den Begriff geprägt, jeder hat dazu ein Bild im Kopf, sei es positiv oder negativ. In seiner Fotostrecke zeigt Fotograf Magnus Terhorst jüdische Gemeinden in NRW abseits der nachrichtlichen Berichterstattung.

Eine brennende Flagge, antisemitische Beschimpfungen gegenüber einem Gastronomen oder die Gürtel-​angriffe auf einen Kippa-tragenden Passanten – die Attacken, die zu der Debatte über Antisemitismus in Deutschland geführt haben, sind nicht die einzigen Anfeindungen die Juden in Deutschland erleben. In vielen Städten meldet der Zentralrat der Juden Übergriffe auf Personen, die jüdische Symbole in der Öffentlichkeit getragen haben. Jüdische Einrichtungen stehen schon seit Jahren unter Polizeischutz, viele davon besitzen außerdem noch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen. Selbst große Medienhäuser werden immer wieder kritisiert, antisemitische Inhalte zu veröffentlichen. Jede Berichterstattung über Juden scheint in Verbindung mit Gewalt oder Konflikt zu stehen, eine objektive Wahrnehmung scheint nicht möglich zu sein. Um sich sein eigenes Bild von jüdischem Leben in Nordrhein-Westfalen zu verschaffen, besucht der Fotograf Magnus Terhorst verschiedene Gemeinden und begleitet sie im Alltag. Dabei dokumentiert er Sabbat-Feiern, Gebete, wichtige Festtage, sowie andere Veranstaltungen, die von den Gemeinden organisiert werden. Der Fokus liegt dabei auf dem Zusammenhalt innerhalb dieser Gemeinden, und soll ein umfangreiches Bild jüdischen Lebens vermitteln – frei von Wertung.